SuSE Linux: Versionen bis einschließlich 7.3
Dieses Dokument soll die automatisierte Installation von SuSE Linux mit YaST beschreiben. Zur automatisierten Installation sind eine speziell vorbereitete Boot-Diskette und ein Installationsmedium notwendig. Die Boot-Diskette kann dabei einfach aus der normalen Boot-Diskette von SuSE erstellt werden. Derzeit sind CDROM und NFS als Installationsmedium für die automatisierte Installation vorgesehen. Als Basis für die Erstellung des automatisierten Installationsmedium kann man die ganz normale CDs der SuSE-Distribution verwenden.
Die automatisierte Boot-Diskette kann einfach aus der normalen Boot-Diskette erzeugt werden. Man kopiert das Image der normalen Boot-Diskette von der ersten CD auf eine Diskette.
dd if=/cdrom/disks/bootdisk of=/dev/fd0
Auf der Diskette sind dann folgende Dateien enthalten (Beispiel für SuSE Linux 6.4):
-rwxr-xr-x 1 root root 631335 Mar 31 17:29 initrd -r-xr-xr-x 1 root root 8920 Mar 13 07:40 ldlinux.sys -rwxr-xr-x 1 root root 816685 Mar 13 07:40 linux -rwxr-xr-x 1 root root 2424 Mar 13 07:40 message -rwxr-xr-x 1 root root 774 Mar 13 07:40 syslinux.cfg
Dabei muß die Datei linux durch einen Kernel ersetzt werden, der Support für die zu installierenden Festplatten enthälten. Wird ein SCSI-System installiert, dann muß der entsprechende SCSI-Controller fest in den Kernel einkompiliert sein. Soll die Installation über NFS erfolgen, so muß auch der Support für die verwendeten Netzwerkkarten einkompiliert sein. Soll mit derselben Boot-Diskette eine breitere Hardwarepalette installierbar sein, dann muß der Support für alle SCSI-Controller und Netzwerkkarten die potentiell vorhanden sein können im Kernel einkompiliert sein.
Seit SuSE 6.3 ist es möglich. auch mit dem normalen SuSE-Kernel automatische Installationen durchzuführen, indem man die zu ladenden Kernel-Module in der info-Datei angibt. Näheres dazu siehe Abschnitt Beschreibung der Steuerdatei dieser Installationsanleitung.
Die Datei syslinux.cfg enthält bei einer SuSE Linux 6.4 in der 2.Zeile folgendes:
append initrd=initrd rw ramdisk_size=65536
Um diese Diskette zu einer automatisierte Boot-Diskette zu machen ist in der zweiten Zeile zusätzlich linuxrc=auto einzutragen. Die zweite Zeile muß also folgendermaßen aussehen:
append initrd=initrd rw ramdisk_size=65536 linuxrc=auto
Der genaue Ablauf der automatisierten Installation wird dann durch die Datei /suse/setup/descr/info auf der Diskette gesteuert. Der Inhalt dieser Datei wird 4. Abschnitt genau beschrieben. Alternativ kann diese Datei auch direkt im Root-Verzeichnis der Diskette abgelegt werden.
Derzeit ist eine automatische Installation über NFS oder über CDROM möglich.
Installation über NFSMan kann eine automatisierte Installationsumgebung auf einen NFS-Server folgendermaßen erzeugen.
mkdir /usr/AUTO cd /usr/AUTO
mount /cdrom cd /cdrom cp -axv . /usr/AUTO/ cd - umount /cdromDies muß für alle 6 CDROMs wiederholt werden. Danach befindet sich unter /usr/AUTO/ ein Dateibaum von dem aus installiert werden kann. Beachten Sie bitte das Sie vor allem die versteckten (Punkt) Dateien aus dem root Verzeichnis der CDs benötigen. Mit obigem Kopierkommando wird sichergestellt daß diese mitkopiert werden.
Danach kann man von dem Verzeichnis /usr/AUTO eine NFS-Installation durchführen. Der genaue Ablauf der Installation wird durch die Datei /usr/AUTO/suse/setup/descr/info gesteuert. Diese Datei wird im 4. Abschnitt näher beschrieben.
Eine automatisierte Installation über CDROM macht nur mit speziell für diesen Zweck gebrannten CDROMs Sinn. Im Prinzip kann der Baum einer NFS-Server-Installation einfach komplett auf CD gebrannt werden und man hat eine automatisierte Installations-CD.
In diesem Abschnitt werden die diversen Einträge in den Steuerungsdateien zur automatisierten Installation beschrieben. Es kann durchaus mehrere solche Steuerungsdateien geben. Zwei gibt es mindestens: eine auf der Boot-Diskette und eine auf dem Installationsmedium. Vom Format her sind die Dateien prinzipiell identisch. Wenn auch einige Einträge nur auf der Boot-Diskette sinnvoll sind (siehe 4.1). Werden in den Info-Dateien Pfadnamen angegeben, die sich auf das Installationsmedium selber beziehen, wird dafür der Platzhalter $I: angegeben. Dieser Pfad kann nicht fest angegeben werden, da YaST erst zur Laufzeit entscheidet, wohin das Installationsmedium während der Installation gemounted wird. Zusätzlich kann man so dieselben Info-Dateien für NFS- und CDROM-basierte automatisierte Installationen verwenden.
In der Datei /suse/setup/descr/info
auf der Boot-Diskette
sind unter anderem die Informationen enthalten, die Linuxrc braucht um
Sprache und Tastatur einzustellen und Zugriff auf das Installationsmedium zu
bekommen. Diese Einträge machen natürlich nur in der Info-Datei auf der
Boot-Diskette Sinn. Im folgenden werden diese Einträge im einzelnen
beschrieben.
Language
Display
Keytable
Bootmode
Netdevice
Server
Serverdir
IP
Netmask
Gateway
Nameserver
insmod
Seit SuSE 6.3 ist es möglich, mit dem Standard-Kernel der SuSE-Distribution eine automatisierte Installation druchzuführen, indem man die zum Ansteuern der Hardware während der Installation benötigten Treiber (SCSI-Controller und Netwerkkarten) per insmod lädt. Soll die automatische Installation mehrere alternative SCSI-Kontroller und Netzwerkkarten unetrstützen, sind mehrere unterschiedliche insmod-Zeilen hintereinander anzugeben. Sollen beispielsweise Installationen auf SCSI-Controllern von Adaptec und NCR von möglich sein, wäre z.B. folgendes einzutragen:
insmod aic7xxx insmod ncr53c8xx
Ähnlich ist bei NFS-Installation über Tulip- und 3Com-Karten folgendes anzugeben:
insmod 3c59x insmod tulip
Damit dies funktioniert, müßen die zu ladenden Module natuerlich auf der Boot-Diskette vorhanden sein. Aus Platzgründen können wir nicht alle SCSI- und Netzwerk-Module auf der Bootdiskette unterbringen. Wir bemühen uns natürlich die am häufigsten benötigten Module zur Verfügung zu haben aufgrund des immer größer werdenden Linux-Kernels wird die Anzahl allerdings immer kleiner. Um herauzufinden, welche Module auf der Bootdiskette vorhanden sind, gehen Sie bitte folgenermassen vor:
zcat /disk/initrd > /tmp/initrd
mount -o loop /tmp/initrd /mnt
ls /mnt/modules
Auf der SuSE 6.4 sind z.B. folgende Module enthalten: 8390.o advansys.o eepro100.o ne.o rtl8139.o BusLogic.o aha1542.o ips.o ne2k-pci.o tulip.o 3c59x.o aic7xxx.o ncr53c8xx.o nvram.o
Beispiel für eine Info-Datei zu Installation über NFS-Server:
Language: german # "german" oder "english" Display: color # "color" oder "mono" Keytable: de-lat1-nd # Keytable halt Bootmode: Net # Beispiel fuer Netz-Installation IP: 192.168.103.2 Netmask: 255.255.255.0 Gateway: 192.168.103.1 Server: 192.168.102.10 Serverdir: /usr/AUTO Nameserver: 192.168.102.1 Netdevice: eth0 insmod aic7xxx insmod ncr53c8xx insmod rtl8139 insmod tulip insmod 3c59x
Die Info-Datei auf der Boot-Diskette kann zusätzlich natürlich alle normalen Info-Datei Einträge enthalten. Die Bedeutung dieser Einträge wird in den folgenden Kapiteln erklärt.
Da ja bei einer automatischen Installation mehrere info-Dateien zur Steuerung verwendet werden können und die meisten Einträge in jeder Info-Datei stehen können, soll hier erklärt werden, welcher Eintrag gilt falls sich die Einträge widersprechen.
Hierarchie ist in absteigender Reihenfolge:
Ist also in mehreren Dateien exakt derselbe Eintrag vorhanden, dann gilt der Eintrag, aus der info-Datei, die in der obigen Hierarchie am weitesten oben steht. Man kann also im Notfall alle Einträge auf dem Installationsmedium durch Verwendung einer angepaßten Boot-Diskette disablen.
In diesem Abschnitt werden die Einträge in der Info-Datei zusammengefaßt, die mit der Partitionierung und Formatierung des zu installierenden System zu tun haben.
AUTO_FDISK
Legt fest, ob überhaupt eine automatische Partitionierung stattfinden soll.
Mögliche Werte: 0, 1, 2
0
Keine automatische Partitionierung1
Automatische Partitonierung wird durchgeführt. Bevor die
Partitionierung auf die Platten eingetragen wird, erfolgt eine Darstellung
des Partitonierungs-Schemas und der Benutzer muß die
Partitionierung explizit bestätigen oder kann sie von Hand
abändern.2
Automatische Partitionierung wird ohne Benutzerabfrage
durchgeführt.AUTO_FDISK 1
AUTO_FDISK_DISK
Enthält eine Liste von Platten-Devicenamen, die für die automatische
Installation in Frage kommen. Die Installation erfolgt auf der Platte, die
dem ersten Devicenamen aus dieser Liste entspricht. Die Partitionierung, die
dann auf dieser Platte eingetragen wird, wird durch die Dateien mit dem
Namen part_NNNNN
in Verzeichnis suse/setup/descr
auf dem Installationsmedium gesteuert (NNNNN bedeutet dabei eine
fünfstellige Ziffer). Die Dateien part_NNNN
enthalten jeweils
Partitionierungs-Schemas. Diese Schemas bestimmen bei der automatischen
Partitionierung welche Partitionen angelegt werden und wie groß diese
Partitionen sind. Welche der verschiedenen part-Dateien verwendet wird,
richtet sich nach der große der zu installierenden Festplatte. Es wird die
Datei mit der größten Ziffer NNNNN gewählt, die nicht größer als die
Kapazität der Festplatte in Megabyte ist. Existieren zum Beispiel unter
suse/setup/descr
Dateien part_00000
und
part_02500
, wird für die Partitionierung einer
2-Gigabyte-Platte das Schema aus part_00000
verwendet. Bei
Partitionierung einer 4-Gigabyte-Platte wird dagegen das Schema aus
part_02500
verwendet.
Beispieleintrag:
AUTO_FDISK_DISK /dev/hda /dev/sda
Seit SuSE 6.3 gibt es für die Schemadatei für die Partitionierung ein altertives Format, welches spezifischere Angaben für die Partitionierung und das anzulegende Filesystem erlaubt.
Beispiel für eine Schemadatei für die Partitionierung (altes Format):
SWAP 110 / 200 /var 300 /usr 800 /home 0
Die obige Schemadatei würde z.B. auf einer SCSI-Platte (Device
/dev/sda
) folgende Partitionierung erzeugen. Als erste
Partition (/dev/sda1
) wird eine Swap-Partition mit mindestens
110 Megabyte Größe angelegt. Danach die Root-Partition
(/dev/sda5
) mit einer Größe von mindestens 200 Megabyte. Danach
folgen Partitionen für /var
(/dev/sda6
) und
/usr
(/dev/sda7
) mit mindestens 300 bzw. 800
Megabyte. Als letztes wird eine Home-Partition eingerichtet, die den
gesamten restlichen Plattenplatz einnimmt. Die angegebenen Größen sind
Mindestgrößen, die Partitionen können größer ausfallen, da immer nur
komplette Zylinder in eine Partition kommen. Es können mehrere Einträge mit
dem Schlüsselwort SWAP versehen sein, so daß mehrere Swap-Partitionen
eingerichtet werden können. Wenn die letzte Zeile als 0 als Größe enthält,
dann wird dieser Partition des gesamte noch verfügbare Plattenplatz
zugeordnet.
Beispiel für eine Schemadatei für die Partitionierung (alternatives Format):
/ size=200 id=83 bs=1024 err=c maxm=20 idns=4096 respc=5 SWAP size=110 id=82 /var size=300 id=83 bs=1024 err=c maxm=20 idns=4096 respc=5 /usr size=800 id=83 bs=1024 err=c maxm=20 idns=4096 respc=5 /home size=0 id=83 bs=1024 err=c maxm=20 idns=4096 respc=5
Die obige alternative Schemadatei würde dieselbe Partitionierung erzeugen wie die Schemadatei im alten Format. Durch Änderungen and den Schlüsselwörtern der einzelnen Partitionen kann aber genauer Einfluß auf die angelegten Partitionen und Filesysteme genommen werden. Die Schlüsselwörter bedeuten im einzelnen:
FSTAB_SEARCH
Enthält eine Liste von Partitionen. Auf diesen Partitionen wird in der
angegebenen Reihenfolge jeweils nach einer Datei /etc/fstab
gesucht. Wird diese Datei auf einer der aufgelisteteten Partitionen
gefunden, wird nicht automatisch Partitioniert, sondern der Inhalt der Datei
/etc/fstab
wird eingelesen und die Installation erfolgt gemäß
dem in /etc/fstab
eingetragenen Partitionierungs-Schema. Mit
diesem Eintrag kann man in Verbindung mit dem folgendem Schlüsselwort
(FSTAB_FORMAT
) erreichen, das bei einer automatisierten
Installation die systemrelevanten Partitionen (z.B. / /var
/usr
) neu installiert werden, während nicht systemrelevante
Partitionen (z.B. /home
/space
) nicht betroffen sind.
Beispieleintrag:
FSTAB_SEARCH /dev/sda1 /dev/hda1
FSTAB_FORMAT
Enthält die Mount-Points der Partitionen, die als systemrelevant
angesehen werden. Dieser Eintrag mach nur in Verbindung mit dem vorherigen
Eintrag (FSTAB_SEARCH
) Sinn. Er enthält die Mount-Points der
Partitionen, die auch bei einer automatisierten Installation nach einlesen
einer vorhandenen /etc/fstab
neu initialisiert werden müssen.
Alle Partitionen die deren Mount-Points nicht in der Liste angegeben sind,
bleiben bei einer derartigen Installation unverändert.
Beispieleintrag:
FSTAB_FORMAT / /var /usr
AUTO_FDISK_TABLE
Mit diesem Eintrag kann einer bestimmten Platte fest eine
bestimmte Partitionierung-Datei zugeordnet werden. Der
Eintrag enthält nach dem Schlüsselwort den Devicenamen einer
Festplatte und den Pfadnamen auf die
Partitionierung-Schemadatei. In diesem Pfadnamen bedeutet der
Platzhalter $I: den Pfad zum Installationsmedium. Es können
mehrere Einträge mit dem Schlüsselwort AUTO_FDISK_TABLE
existieren. Wenn Sie sich auf dieselbe Platte beziehen, wird
die Schemadatei nach den Vorrangregeln in Kapitel 4.2.
aufgelöst. Beziehen sich die Einträge auf verschiedene
Platten werden die Einträge aus allen Schemadateien
zusammengenommen und mehrere Platten für die Installation
verwendet. Es liegt dann in der Verantwortung des Benutzers,
daß die mehreren Schemadateien zusammengenommen eine gültige
Filesystem-Hierarchie ergeben. So muß natürlich genau ein
Eintrag für das Root-Filesystem vorhanden sein und es darf
kein Mount-Point mehrfach vergeben sein. Einträge, die sich
auf Platten beziehen, auf die kein Schreibzugriff möglich
ist, werden ignoriert. Wird mindestens ein Eintrag
AUTO_FDISK_TABLE
mit einer schreibbaren Festplatte gefunden,
wird dieser für die Partitionierung verwendet und die
Einträge in AUTO_FDISK_DISK
ignoriert.
Beispieleintrag:
AUTO_FDISK_TABLE /dev/sdb $I:/suse/ADD_FILES/part_test
FAST_INSTALL
Mit diesem Eintrag kann man zentral alle Features der automatisierten Installation abschalten. Sind diese abgeschaltet ist von dem Installationsmedium eine ganz normale Installation der SuSE Distribution möglich. Mögliche Werte: 0, 1, 2
0
Keine automatische Installation1
Es erfolgt ein Abfrage beim Benutzer ob eine
automatisierte Installation durchgeführt werden soll.2
Immer automatische Installation.Beispieleintrag:
FAST_INSTALL 2
AUTO_LILO
Dieser Eintrag legt fest, ob die Lilo-Konfiguration automatisch erfolgen
soll. Es werden automatisch Lilo-Eintrag mit dem Namen linux bzw. linux.old
vergeben, die auf die Kernel /boot/vmlinuz
bzw.
/boot/vmlinuz.old
verweisen. Ist eine DOS-Partition vorhanden,
wird auch diese in den Lilo eingetragen. Mögliche Werte: 0, 1, 2
0
Keine automatische Lilo-Konfiguration1
Am Ende der automatischen Lilo-Konfiguration werden die
Lilo-Ausgaben dem Benutzer angezeigt. Es erfolgt eine
Benutzerabfrage und der Benutzer kann die Lilo-Konfiguration
von Hand wiederholen, wenn es zu Problemen kam.2
Immer automatische Lilo-Konfiguration. Die Lilo-Ausgaben
werden im installierten System unter
/var/adm/inst-log/lilo.inst
gespeichert.Beispieleintrag:
AUTO_LILO 2
LILO_DOS_NAME
Die automatische Lilo-Konfiguration erzeugt selbstständig eine Eintrag für das Booten einer DOS-Partition falls diese im System vorhanden ist. Dieser Eintrag legt den Lilo-Namen für das booten der DOS-Partition in der Lilo-Konfiguration fest.
Beispieleintrag:
LILO_DOS_NAME win98
AUTO_NET
Wird über ein Netzwerk installiert, dann ist es möglich, automatisch die Einstellungen der Netzwerk-Konfiguration (Netdevice, IP-Adresse, Netzmaske, Gateway) in das gerade installierte System zu übernehmen. Mögliche Werte: 0, 1
0
Keine automatische Netzwerk-Konfiguration1
Daten zum Netzwerk während der Installation werden
automatisch in das installierte System übernommen.Beispieleintrag:
AUTO_NET 1
AUTO_NAME
Wird eine Installation über bootp- oder DHCP-Server durchgeführt und liefert dieser Server auch einen Nameserver, dann ist es möglich, den durch den Nameserver festgelegten Rechnernamen automatisch in das installierte System zu übernehmen. Mögliche Werte: 0, 1.
0
Rechnername wird nicht übernommen.1
Es wird der Rechnername übernommen, der vom Nameserver für
die IP-Adresse ermittelt wurde.Beispieleintrag:
AUTO_NAME 1
AUTO_NAMESERVER
Wird eine Installation über bootp- oder DHCP-Server durchgeführt und liefert dieser Server auch einen Nameserver, dann ist es möglich, diesen Nameserver automatisch in das installierte System zu übernehmen. Mögliche Werte: 0, 1
0
Nameserver wird nicht übernommen.1
Nameserver wird in das installierte System übernommen.Beispieleintrag:
AUTO_NAMSERVER 1
AUTO_SERVICES
Legt fest ob die Abfragen, welche Netzwerk-Services verfügbar sein sollen gestellt werden oder nicht. Mögliche Werte: 0, 1
0
Abfragen über zu startende Netzwerkdienste.1
Keine Abfragen über zu startende Netzwerkdienste.Beispieleintrag:
AUTO_SERVICES 1
AUTO_INSTALL
Dieser Eintrag legt die Selektionsdatei fest, welche für die
automatische Installation verwendet wird. Sie Selektionsdatei
enthält die Namen aller Pakete der SuSE Distribution, die
installiert werden. Auch hier kann ein Pfad für die
Selektionsdatei angegeben werden. In diesem Pfad steht die
Zeichenfolge "$I:" für den Pfad zum Installationsmedium. Wird
kein Pfad angegeben, muß die Selektionsdatei unter
suse/inst-sys/var/lib/YaST
liegen.
Beispieleintrag:
AUTO_INSTALL $I:/suse/ADD_FILES/AUTO.sel
ADD_INSTALL
Mit diesem Eintrag können zusätzliche Selektionsdateien installiert werden. Es können mehrere Einträge mit dem Schlüsselwort ADD_INSTALL vorhanden sein. Es werden dann alle Selektionsdateien installiert. Dieser Eintrag schafft im Zusammenhang mit der klassenabhängigen Installation die einfache Möglichkeit auf bestimmten Rechnerklassen unterschiedliche Paketmengen zu installieren.
Beispieleintrag:
ADD_INSTALL $I:/suse/ADD_FILES/Tex.sel
INSTALL_WAIT
Nach der Paketinstallation hat der Benutzer die Möglichkeit
die Installations-Logs zu kontrollieren. Mit diesem Eintrag
kann dieses Warten auf eine Benutzereingabe unterdrückt
werden. Die Installations-Logs sind auf dem installierten
System unter /var/adm/inst-log
gespeichert. Mögliche Werte: 0,
1
1
Warten auf Benutzereingabe nach der
Paketinstallation.0
Kein Warten auf Benutzereingabe nach der
Paketinstallation.Beispieleintrag:
INSTALL_WAIT 0
AUTO_KERNEL
Enthält den Namen des zu installierenden Kernels. Seit 6.4
kann hier entweder ein KernelRPM oder ein selbstkompilierter
Kernel angegeben werden. Der selbstcompilierte Kernel muß auf
dem Installationsmedium unter dem Pfad
suse/images/
vorhanden sein. Der
selbstcompilierte Kernel muß natürlich zumindest den
passenden SCSI-Support fest einkompiliert enthalten, wenn die
Installation auf einem SCSI-System erfolgt. Seit SuSE 6.4 ist
der Kernel in einem RPM-Paket enthalten. Die alte
Mög,lichkeit selbstkompilierte Kernel-Images automatisch zu
installieren wird weiterhin unterstützt. Auf den SuSE-CDs
seit 6.4 sind aber nur noch Kernel-RPMs enthalten.
Beispieleintrag:
AUTO_KERNEL k_deflt.rpm
SuSE Default-Kernel-RPM unter suse/images
AUTO_KERNEL mykernel
Selbstcompilierter Kernel unter suse/images/mykernel.ikr
CDROM_DEVICE
Wird die Installation über NFS durchgeführt kann hier der Device-Name für das CDROM-Laufwerk festgelegt werden.
Beispieleintrag:
CDROM_DEVICE /dev/scd0
NO_ASK_SWAP
Dieser Eintrag steuert, ob die Frage nach der Verwendung der Swap-Partition gestellt wird. Mögliche Werte: 0, 1
0
Frage nach Verwendung der Swap-Partition wird
gestellt.1
Frage nach Verwendung der Swap-Partition wird nicht
gestellt.Beispieleintrag:
NO_ASK_SWAP 1
END_MESSAGE
Dieser Eintrag steuert, ob dem Benutzer am Ende der Installation gefragt wird, ob er das installierte System jetzt booten will. Mögliche Werte: 0, 1
0
Automatisch installiertes System booten.1
Benutzer wird gefragt, ob jetzt das installierte System
gebootet werden soll.Beispieleintrag:
END_MESSAGE 0
END_STARTUP
Dieser Eintrag steuert, ob der Hinweis am Ende des ersten Hochlaufs im Installierten System, das die Installation jetzt beendet ist, angezeigt wird. Mögliche Werte: 0, 1
0
Hinweis wird nicht angezeigt.1
Hinweis wird angezeigt.Beispieleintrag:
END_STARTUP 0
CHECK_DEPENDENCY
Dieser Eintrag legt fest, ob die Installation anhält, wenn der automatische Dependency-Check über die installierten Pakete unaufgelöste Abhängigkeiten ermittelt. Mögliche Werte: 0, 1
0
Kein Anhalten bei unaufgelösten Abhängigkeiten.1
Anhalten bei unaufgelösten Abhängigkeiten.Beispieleintrag:
CHECK_DEPENDENCY 0
NEVER_STOP
Legt fest, das alle Anfragen mit dem Default-Wert beantwortet werden. Dies verhindert, das bei Problemen während der automatischen Installation Fenster angezeigt werden und die Installation auf Beutzereingaben wartet. Wenn dieser Eintrag auf '1' gesetzt wird sollte die Installation in jedem Fall durchlaufen. Allerdings kann nicht garantiert werden, daß das installierte System verwendbar ist. Mögliche Werte: 0, 1
0
Bei unerwarteten Problemen wird der Benutzer
gefragt.1
Benutzer wird auf keinen Fall gefragt. Installation wird
auf jeden Fall zu Ende gebracht.Beispieleintrag:
NEVER_STOP 0
RC_CONFIG_0
Mit diesen Einträgen kann der Inhalt der Datei
/etc/rc.config
festgelegt werden. Die Einträge enthalten nach dem
Schlüsselwort RC_CONFIG_0
den Namen des Eintrags in der Datei
/etc/rc.config
. Der Rest der Zeile bis zum Zeilenende wird
der Wert der in /etc/rc.config
für diesen Namen eingetragen
wird. Es können beliebig viele solche Einträge in der allen
eingelesenen Info-Dateien vorhanden sein. Sie werden alle in
die /etc/rc.config übernommen. Kommt ein Eintrag mit
demselben Variablennamen der /etc/rc.config
mehrmals vor,
wird der übernommene Wert für diese Variable entsprechend der
Vorrangregeln im Abschnitt 4.2. ermittelt.
Beispieleintrag:
RC_CONFIG_0 START_GPM yes
RC_CONFIG_1
Einträge in die Datei /etc/rc.config
, die erst gemacht werden
könne, wenn auch die Pakete der zusätzlichen CDs installiert
sind. Dieser Eintrag macht nur dann Sinn, wenn eine
automatisierte Installation von mehreren CDROMs durchgeführt
wird. Bei einer Installation über NFS oder von einer einzigen
CDROM ist RC_CONFIG_1 funktional äquivalent mit RC_CONFIG_0
und sollte daher nicht verwendet werden.
Beispieleintrag:
RC_CONFIG_1 DBROOT /opt/adabas
Zusätzlich zu den Einträgen für die automatische Installation befinden sich in der info-Datei des Installationsmediums noch Einträge, die das zu installierende System selbst beschreiben. Sie werden vor allem beim Update eines Systems mit YaST benötigt und ausgewertet. Diese Einträge stehen nur in der info-Datei auf dem Installationsmedium und sollten nicht verändert werden.
Dies betrifft folgende Einträge:
ELF MIN_YAST_VERSION DIST_STRING DIST_IDENT MIN_DIST_VERSION HAS_LIVE_CD
Bei der automatisierten Installation ist es möglich Pakete zu installieren, die nicht Bestandteil der SuSE Linux Distribution sind. Diese Pakete kann der Kunden nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellen und einfach in die automatisierte Installation integrieren. Ebenso ist es möglich kundenspezifische Skripte zu verschiedenen Zeitpunkten der Installation ausführen zu lassen.
Es gibt drei Zeitpunkte sowohl für die Installation von kundenspezifischen Skripten und Paketen:
Die Pakete sollten im RPM-Format vorliegen. Aus Gründen der Rückwärtskompatibilität können auch tgz-Archive installiert werden. Da diese dann allerdings nicht in der RPM-Datenbank enthalten sind wird das nicht empfohlen.
Es können zu beiden Zeitpunkten beliebig viele Skripte
gestartet werden. Die Skripte erhalten als ersten Parameter
das Verzeichnis, in dem Sie stehen, dort kann man also auch
Zusatzdateien ablegen, die in die Distribution kopiert werden
sollen. Als zweiter Parameter wird PRE, POST oder LAST
übergeben, je nachdem in welchem Abschnitt das Skript
aufgerufen wurde. Die Skripte werden mit "sh -x" aufgerufen
und alle Ausgaben werden nach
/var/adm/inst-log/
umgeleitet.
PRE_INSTALL
Nimmt das angegebene Paket in die Liste der Pakete auf, die vor allen Paketen der SuSE Distribution installiert werden sollen.
Beispieleintrag:
PRE_INSTALL $I:/suse/ADD_FILES/preinst.rpm
POST_INSTALL
Nimmt das angegebene Paket in die Liste der Pakete auf, die nach allen Paketen der SuSE Distribution installiert werden sollen, die ohne Medienwechsel installierbar sind.
Beispieleintrag:
POST_INSTALL $I:/suse/ADD_FILES/postinst.rpm
LAST_INSTALL
Nimmt das angegebene Paket in die Liste der Pakete auf, die nach allen Paketen der SuSE Distribution installiert werden sollen. Dieser Eintrag macht nur dann Sinn, wenn eine automatisierte Installation von mehreren CDROMs durchgeführt wird. Bei einer Installation über NFS oder von einer einzigen CDROM ist LAST_INSTALL funktional äquivalent mit POST_INSTALL und sollte daher nicht verwendet werden.
Beispieleintrag:
LAST_INSTALL $I:/suse/ADD_FILES/lastinst.rpm
PRE_SCRIPT
Nimmt das angegebene Skript in die Liste der Skripten auf, die vor der Installation des ersten Pakets der SuSE Distribution ausgeführt werden sollen.
Beispieleintrag:
PRE_SCRIPT $I:/suse/ADD_FILES/scripts/prepare
POST_SCRIPT
Nimmt das angegebene Skript in die Liste der Skripte auf, die nach Installation aller Paketen der SuSE Distribution, die ohne Medienwechsel installierbar sind, ausgeführt werden sollen.
Beispieleintrag:
POST_SCRIPT $I:/suse/ADD_FILES/scripts/add_user
LAST_SCRIPT
Nimmt das angegebene Skript in die Liste der Skripte auf, die nach Installation aller Paketen der SuSE Distribution ausgeführt werden sollen. Dieser Eintrag macht nur dann Sinn, wenn eine automatisierte Installation von mehreren CDROMs durchgeführt wird. Bei einer Installation über NFS oder von einer einzigen CDROM ist LAST_SCRIPT funktional äquivalent mit POST_SCRIPT und sollte daher nicht verwendet werden.
Beispieleintrag:
LAST_SCRIPT $I:/suse/ADD_FILES/scripts/last
Es ist möglich, Rechnerklassen für die Installation festzulegen und für
diese Rechnerklassen Abweichungen bzw. Erweiterungen von der
Standardinstallation zu definieren. Für jede dieser Gruppen kann eine
zusätzliche Info-Datei angegeben werden, in der abweichende Einstellungen
hinterlegt sind, welche die Einträge in der zentralen Info-Datei
überschreiben bzw. ergänzen. Der in der Klassendefinition angegebene Name
wird um das Prefix info. ergänzt. Wird als in der Klassendefinition tex als
Name der ergänzenden Info-Datei angegeben, wird die Datei info.tex im
Verzeichnis suse/setup/descr
auf dem Installationsmedium
eingelesen.
Um die Zugehörigkeit zu einer Rechnerklasse zu bestimmen wird eine Liste von Rechnernamen und/oder IP-Adressen angegeben. Bei Rechnernamen kann dabei der '*' als Wildcard verwendet werden, bei IP-Adressen können Bereiche angegeben werden. Es ist also sowohl eine Angabe wie *.subnet.company.de als auch 192.168.102.20-40 möglich. In der Liste können mehrere Bereiche durch Kommata getrennt aneinandergehängt werden.
Ein Rechner kann durchaus in mehreren Klassen liegen, es werden dann die Info-Dateien der verschiedenen Klassen nacheinander eingelesen. Im allgemeinen macht die Definition von Rechnerklassen nur Sinn, wenn die IP-Adressen bei der Installation über einen bootp- oder DHCP-Server automatisch vergeben werden.
Beispieleintrag:
CLASS 192.168.102.1-20,192.168.103.100-110 tex CLASS *.subnet.company.de x11