SuSE Linux: Versionen ab 6.0
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TIMEOUT 10
ABORT "NO CARRIER"
ABORT BUSY
ABORT "NO DIALTONE"
ABORT ERROR
"" +++ATZ
OK ATDT<nummer>
CONNECT ""
ogin:--ogin: \q<login>
word: <passwd>
--------------------snap-------------------------------------
Sie können nun zunächst mit dem Punkt "Anpassung der PPP-Konfiguration" fortfahren. Sollten bei der folgenden Überprüfung des Chat-Scripts Fehler gemeldet werden, so kehren Sie bitte an diese Stelle zurück.
Dann gehe man folgendermaßen an die Sache ran:
Man lese die Informationen des Service-Providers sorgfältig und/oder frage nach, ob vielleicht schon ein entsprechendes Script existiert. Man lege sich Bleistift und Papier bereit! Mit einem Terminalprogramm (z.B. minicom) wird jetzt die Verbindung manuell durchgeführt, man loggt sich also direkt ein und notiere dabei peinlichst genau, was in welcher Reihenfolge gesendet wird und welche Eingaben man dabei selbst machen muß. Dies wird bis zu der Stelle gemacht, bis die Gegenstelle in den PPP-Modus wechselt, was an einer entsprechenden Meldung zu erkennen sein sollte, etwa: ppp-protocol started Passiert dies nicht automatisch, so ist meist zusätzlich die Eingabe von
ppp
oder
ppp def
erforderlich. Die dann bestehende Verbindung wird dann einfach gekillt, d.h. aufgelegt (minicom: Ctrl-A H) Terminalprogramm beenden (minicom Ctrl-A X) Mit dem Protokoll kann nun das chat-Script entsprechend angepasst werden.
Ein paar weitere Erklärungen zu chat.
In der ersten Sequenz
TIMEOUT 10
ABORT "NO CARRIER"
ABORT BUSY
ABORT "NO DIALTONE"
ABORT ERROR
wird chat initialisiert. Der TIMEOUT muß in einigen Fällen höher gesetzt werden, z.B. auf 60.
Mit den ABORT Kommandos wird angegeben, bei welchen Returnmeldungen vom Modem das Script beendet werden soll.
Bei den folgenden Zeilen wird immer nach folgender Logik vorgegangen:
der erste Parameter (bis zum ersten Blank) gibt an, auf was
gewartet werden soll, wird dieser String vom Modem gesendet, wird zum
Modem der Rest der Zeile gesendet.
"" +++ATZ
Hier wird auf keinen String gewartet, sondern sofort das Modem initialisiert.
Das hängt davon ab, welches Modem Sie haben und
welches Profile gespeichert ist. Normalerweise wird mit ATZ Profile
0 (wie auch direkt nach dem Einschalten) geladen. Hier müssen Sie
eventuell was anderes eintragen. Vergleichen Sie dies ggf. mit Ihrer
DOS/Windows Software.
Jetzt wird gewählt und die Login-Sequenz durchgeführt, z.B:
OK ATDT
CONNECT ""
ogin:--ogin:
word:
bei der Sie natürlich nummer, login und passwd ersetzen.
Beachten Sie, daß in diesem hier z.B: nur nach word gesucht wird,
denn es könnte ja Passwort, password oder auch Spaßwort gesendet
werden.
Die Zeile
ogin:--ogin:
sollte flexibel genug sein, denn hier wird, falls der erste String (ogin) nicht gefunden wird, ein Return gesendet und nachfolgend noch einmal auf ogin gewartet.
Gelingt durch das Script die Anmeldung, aber wird ppp nicht automatisch gestartet, so ist meist zusätzlich die Eingabe von
pppoder
ppp deferforderlich. Notieren Sie sich in einem solchen Fall z.B. das Systemprompt
modem-gate2>an welchem Sie das Kommando eingeben müssen und fügen Sie entsprechend die folgende Zeile an Ihr Script an:
odem "ppp def"Weitere Infos und Beispiele hierzu finden Sie mit
man chat
Dort finden Sie auch den motivierenden Hinweis: In actual practice, simple scripts are rare.
Wichtig: Das gesamte chat-Script darf keine Leerzeile, keine
Blanks am Zeilenanfang und keine Kommentare enthalten.
------------------snip ---------------------------------------------
#
# /etc/ppp/peers/providername
# Aufruf mittels: pppd call providername
#
connect '/usr/bin/chat -v -f /etc/ppp/peers/providername.chat'
# überschreibe Optionen aus /etc/ppp/options
noauth
# dynamische Zuweisung der IP-Adressen durch Ihren Provider
0.0.0.0:0.0.0.0
# Aufnehmen aller Optionen, die wegen diald nicht direkt in options
# gesetzt werden sollten
defaultroute
mtu 1500
/dev/modem
modem
57600
crtscts
lock
------------------snap---------------------------------------------
pppd call providernameDie Fehlermeldungen, die z.B. vom chat-Script erzeugt werden, sind nicht auf dem Bildschirm lesbar, sondern werden in /var/log/messages protokolliert. Sinnvoll ist, auf einer zweiten Konsole ein
tail -f /var/log/messages /var/log/warnlaufen zu lassen, dann sieht man immer sofort, wenn es wichtige Meldungen zu beachten gibt.
ifconfig ppp0Der Ausgabe können Sie die zugewiesenen IP-Adressen entnehmen
ppp0 Link encap:Point-to-Point Protocol
inet addr:10.10.133.226
P-t-P:192.44.86.22 Mask:255.255.255.0
UP POINTOPOINT
RUNNING ARP MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:0
errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:10
errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
collisions:0
txqueuelen:10
------------------snip ---------------------------------
#
# /etc/ppp/providername.diald
# Aufruf mittels: diald -f dateiname
#
connect '/usr/sbin/chat -v -f /etc/ppp/peers/providername.chat'
device /dev/modem
modem
speed 115200
crtscts
mode ppp
two-way
pppd-options noauth
# lock-option darf in /etc/ppp/options nicht vorkommen !!!
lock
# Ausgangsbasis für die IP-Adressen, durch option dynamic
# werden diese nach dem Verbindungsaufbau gesetzt
local 192.168.1.1
remote 192.168.1.2
dynamic
defaultroute
# die folgende Option führt zu höherer Performance, sollte
jedoch
# bei Schwierigkeiten abgeschaltet werden
reroute
disconnect-timeout 120
redial-timeout 30
dial-fail-limit 5
fifo /var/run/diald.ctl
--------------------snap---------------------------------------------
Starten Sie die automatische Anwahl zum Testen Ihrer Konfigurationsdatei:
diald -f /etc/ppp/providername.dialdund geben Sie zur Kontrolle den folgenden Befehl ein:
ifconfig sl0Die Ausgabe sollte etwa so aussehen:
sl0 Link encap:Serial Line IP
inet addr:192.168.1.1
P-t-P:192.168.1.2 Mask:255.255.255.255
UP POINTOPOINT
RUNNING NOARP MULTICAST MTU:1500 Metric:1
RX packets:0
errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
TX packets:0
errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
collisions:0
txqueuelen:10
Um den Aufbau der Verbindung zu erzwingen starten Sie bitte:
ping www.suse.de
worauf das Modem mit der Anwahl Ihres Providers startet. Ist dies nicht der Fall, so kontrollieren Sie bitte die Optionen lock und device in den Konfigurationsdateien providername.diald und /etc/ppp/options.
Bitte überprüfen Sie auch den korrekten Abbau der Verbindung, der bei obigen Parametern nach 120 Sekunden erfolgen sollte.
Das Utility dctrl ermöglicht unter X-Windows die Kontrolle des diald. Für die obige Konfiguration wird es durch die folgende Eingabe aufgerufen:
dctrl -fifo /var/run/diald.ctl