Platz schaffen für Linux

Supportdatenbank (fluttma_partitionierung)
Bezieht sich auf

SuSE Linux: Versionen ab 7.1

Anliegen

Sie möchten Platz schaffen für Linux

Vorgehen

Linux benötigt leere Partitionen oder freien unpartitionierten Festplattenplatz.

Es ist leider nicht möglich eine Linux-Partition zwischen 2 vorhandenen Windows-Partitionen zu "schieben". D.h, bei drei vorhandenen Windows-Partitionen die zweite für Linux zu wählen und die erste und dritte Partition der Festplatte für Windows zu erhalten. Dies würde bei dem bereits vorhandenen Windowssystem die zugeordneten Laufwerksbuchstaben verändern, was wiederum dazu führt, dass Windows nicht mehr fehlerfrei arbeitet.

Gelegentlich werden vorkonfigurierte Windowsrechner mit 2 Partitionen ausgeliefert, am Ende der Platte befindet sich dann eine kleine Partition mit Systemdateien. In diesem Fall müssen Sie zunächst diese Dateien auf die Hauptpartition kopieren und anschließend die kleine Partition löschen. (Mit DOS-Fdisk, dem DOS-Programm FIPS oder während der manuellen Partitionierung bei der SuSE Linux Installation)

Vor einer Veränderung der Partitionierung sichern Sie bitte Ihre wichtigsten Windows-Dateien.

Befindet sich also bereits ein Betriebssystem (z.B. Windows) auf der Festplatte, gibt es folgende Möglichkeiten diesen Plattenplatz einzurichten:

Repartitionierung der Festplatte

Sie führen eine Repartitionierung der Festplatte durch. Dazu sichern Sie zunächst die Windows-Daten, partitionieren mit DOS-FDISK die Platte neu und richten dabei für Windows eine Primäre Partition ein. Den Platz für Linux lassen Sie bei der Partitionierung einfach frei bzw. unpartitioniert. Anschliessend installieren Sie zunächst Windows neu und führen dann die Installation von Linux durch.

Windows Resizer

Sie benutzen bei der Installation mit YaST2 den Windows Resizer, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:

Hinweise zum Defragmentieren finden Sie in diesem Artikel im Abschnitt FIPS

Vor einer Veränderung der Partitionierung sichern Sie bitte Ihre wichtigsten Windows-Dateien.

Fips

Wenn Sie bei älteren Versionen (bis SuSE Linux 8.0) mit YaST1 installieren oder wenn die Verkleinerung der Windows-Partition mit dem Windows Resizer nicht funktioniert, können Sie das DOS-Programm fips.exe aus dem Verzeichnis \dosutils\fips\fips20 von der 1.CD verwenden. Das Programm kann ebenfalls Partitionen mit VFAT-Dateisystemen verkleinern. Eine Anleitung zu diesem Programm finden Sie im gleichen Verzeichnis.

Um Windows-Partitionen zu verkleinern müssen Sie zunächst mit einem Defragmentierungsprogramm unter Windows die Dateien an den Anfang der Partition verschieben. Defragmentierungsprogramme verschieben keine versteckten Systemdateien, da solche Dateien von einem Softwarekopierschutz oder von Systemprogrammen wie z.B. Norton Utilities an einen definierten Ort der Festplatte angelegt worden sein könnten.

Wenn sich auf der Festplatte keine solchen Dateien befinden, können Sie das Attribut Hidden("Versteckt") bzw. System an allen betroffenen Dateien deaktivieren, damit auch diese Dateien verschoben werden. Der DOS-Befehl

C:\>ATTRIB *.* > attrib.txt

schreibt eine Liste der Dateien, bei denen die Attribute S und H gesetzt sind, in die Datei attrib.txt. Sie erhalten auf diese Weise eine Übersicht der einzelnen Dateien und können diese Attribute mit dem DOS-Befehl

C:\>ATTRIB -h -s Dateiname.typ 

manuell ändern. Nach der Defragmentierung können Sie anhand dieser Liste die Änderungen wieder rückgängig machen mit dem DOS-Befehl

C:\>ATTRIB +s +h Dateiname.typ

Auch die Windows-Auslagerungsdatei Win386.swp ist eine versteckte Datei. Über die Windows 'Systemsteuerung' können Sie diesen virtuellen Speicher deaktivieren.

Beachten Sie bitte, das es bei Änderungen an der Partitionierung unter Umständen zu Problemen kommen kann, die zu Datenverlusten führen. Sichern Sie daher bitte Ihre wichtigsten Windows-Dateien.

Weitere Informationen zur Repartitionierung finden Sie im Kapitel 2.6.1 'Platz schaffen für Linux' des Referenz-Handbuches. Auf der ersten CD finden Sie im Verzeichnis "/docu" die Datei "book-suselinux-reference_de.pdf", die unser Handbuch aus der Professional-Edition der SuSE Linux 7.2 als PDF-Fassung enthält. Die ASCII-Fassung des Referenz-Buches finden Sie unter /docu/ascii/suselinux-reference_de.txt.

Weitere Festplatte

Im idealen Fall können Sie Linux auf einer zusätzlichen leeren Festplatte installieren. Die Partitionierung übernehmen dann YaST2 (oder auch YaST1) für Sie automatisch. Falls Sie manuell partitionieren, legen Sie die Partitionen beispielsweise folgendermassen an:

    Device     Größe    Dateisystem   Mountpoint

   /dev/hda1    20 MB    ext2          /boot
   /dev/hda2   128 MB    swap          ---
   /dev/hda3  1400 MB    ext2          /
   /dev/hda4   400 MB    ext2          /home

Wobei die Nummerierung bei Ihnen von dieser Tabelle abweichen kann.

Die Gerätedateinamen ergeben sich wie folgt:

   IDE-System:

   Primary IDE,   Master      =  /dev/hda
   Primary IDE,   Slave       =  /dev/hdb
   Secondary IDE, Master      =  /dev/hdc
   Secondary IDE, Slave       =  /dev/hdd

   Systeme mit zusätzlichen IDE Controllern:

   1.Festplatte am Controller = /dev/hde
   2.Festplatte am Controller = /dev/hdf

   SCSI-System:

   erste SCSI-Festplatte   =  /dev/sda
   zweite SCSI-Festplatte  =  /dev/sdb

Hinweise zu den Partitionen:

Die Größenangaben zur Root-Partition und Home-Partition sind Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können, um das Standardsystem mit Office installieren zu können und um SuSE-Linux mit diversen Anwendungen zu testen. Für einen echten Arbeitsplatzrechner oder für Anwendungen wie Spiele, Bildbearbeitung, eigene CDs brennen, sollten die Partitionsgrössen entsprechend grosszügig dimensioniert werden.
Stichwörter: PLATZ, PARTITIONIERUNG, RESIZER, FIPS, DEFRAG, WINDOWS, WIN95, WIN98, WINME, PARTITIONEN, SCHAFFEN, INSTALLATION, INSTALLIEREN

Kategorien: Linux

SDB-fluttma_partitionierung, Copyright SuSE Linux AG, Nürnberg, Germany - Version: 05. Jul 2001
SuSE Linux AG - Zuletzt generiert: 11. Sep 2002 von fluttma (sdb_gen 1.40.0)